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Mittwoch, 15. August 2018

Long - longer - Longboard

Tag 7 bei unseren Asphaltcowboys Richtung Köln.
Guten Morgen Tag 7

Nele hatte gestern Abend noch eine wundervolle Idee, 
die uns allen die Nacht und den heutigen Tag versüßte - da uns heute eine eher einfache Herberge mit überschaubarem Luxus erwartete schlug Nele vor, die 4-Sterneschule in Bretzenheim noch den ganzen Morgen zu genießen und erst am Nachmittag gegen 15 Uhr Richtung Bingen zu rollen - Begeisterung bei Jung und Alt.
Bevor die Kinder den verspäteten "Heiagang" genießen durften, 
setzten wir uns noch zusammen und gaben uns kalte und warme Duschen - in der ersten Runde sollten die Kinder zu einem anderen Kind etwas Positives sagen und in Runde zwei durfte gezielte Kritik angebracht werden - während Durchgang eins sehr zäh begann und genauso dickflüssig weiterging, taten sich die Kinder mit dem Kritisieren wesentlich leichter - dabei wurde auch ich von der Fasschlubberin kritisiert, weil ich zu selten mit dem Board auf der Straße war - in der Tat habe ich bisher nur knapp 70 Kilometer auf dem Tacho während die Kinder schon um die 200 hinter sich gebracht haben - Chris Jessi und Nele natürlich auch - ich nahm das natürlich nicht als Kritik sondern als versteckten Hinweis, dass sie mich halt gerne bei sich haben - und siehe da, heute habe ich den Plan umgestellt - dazu später mehr -
 in der Nacht kletterten von der Betzenheimer Kerb betrunkene Halberwachsene über das Tor und kasperten vor der Glastür des Schlafraums der Kinder herum - statt dies zu ignorieren machten die Kids Theater und es gab ein wenig Tohuwabohu diesseits und jenseits der Tür - als Chris und ich nach draußen gingen um sie zu entfernen waren sie weg - bei einem Rundgang um die riesige Schule stellte Chris fest, dass die Handballer die Tür der Turnhalle gegenüber nicht verschlossen hatte und siehe da kamen plötzlich zwei Gestalten aus eben dieser Tür mit Bällen in der Hand - schnell waren sie ohne ihre Beute entfernt - als wir vom Eingangstor zurückliefen kamen noch zwei - liefen uns leider genau in die Arme - ein Rucksack, in dem wahrscheinlich Stunden zuvor das Vorglühmaterial transportiert wurde erschien mir zu dick und auf höfliches Anfragen ergatterten wir einen weiteren Ball und entfernten auch diese beiden Promillebomber aus der Schule - mit dem Hinweis, dass bei nochmaligem Erscheinen die Polizei gerufen wird - dann war alles gut und die Jungs erschienen heute Vormittag nochmal nüchtern und entschuldigten sich - erledigt - aber unangenehm
Danach war Schlafenszeit für alle -
Ich war um 6 Uhr wieder auf dem Schulhof und genoss im Freien das Aufsteigen der Sonne und die Ruhe 
Für alle andern - Ausschlafen - Frühstück- Chillraum -Schulhof - jeder konnte seinen Vormittag leben wie er wollte und um ein Uhr begann das große Fegen, Spülen, Kehren und Müllentsorgen - alle packten mit an - kein einziges Motzgeräusch, wenn man 
Aufträge verteilte - die Brötchen waren geschmiert - genügend Wasser in den Rucksäcken und um kurz vor drei ging’s los - ich nahm die Kritik aus dem Fassschlubberland ernst und fuhr den Bus nicht direkt nach Bingen an die nächste Schule, sondern genau in die Mitte der Tagestour von knapp 40 Kilometern - dann auf das Board und den Kindern entgegen, die sich freuten als ich ankam - 
 - die Gruppe hatte 8 Kilometer, allerdings mit blöden Strecken durch die Stadt und ich 11 nach tanken und parken - alleine fährt es sich halt schneller - zusammen ging es dann Richtung Bus zum Wassertausch - Umleitung mutierte auf diesen 11 Kilometern zur Spielstraße und wurde so langsam, das ich hätte nebenher spazieren können - aber er hat es schließlich ohne Rucksack und mit meinem Board zum Rast geschafft - 
Übrigens, der Weg von Mainz aus ohne mich war für Truppe sehr beschwerlich, weil er nach dem Stress durch die Stadt durch Schrebergärtenwege führte, wo alle 50 Meter ein Schlauch der Hobbygärtner über den Weg gelegt war - ich bin froh, dass die Studenten die Flucherei ertragen mussten und nicht ich 
Nachdem die Spielstraße seine Schuhe gewechselt hatte und bei allen die Flaschen getauscht waren ging es weiter - nun wieder ohne mich - mein Weg führte nach Bingen - schließlich wollen die Kinder auch was essen, wenn sie platt und leer ankommen - meine Gedanken sind bei Ihnen, währen ich die Hot Dogs vorbereite und alle Taschen etc. In die Minihalle schleppe - kurz vor 20 Uhr ruft Nele an und ich erschrecke - auf dem Weg nach Bingen ist bisher in jedem Jahr etwas passiert - sie meldet aber zunächst nur die Ankunft am Rheinufer und möchte, dass ich die Kinder mit dem Bus hole - dann doch die Info - es sind halt noch 500 Meter sehr sehr steil den Berg hinauf und es gab kurz vor der Ankunft einen Massencrasch bei einer Abfahrt - 
Gott sei Dank ohne gravierende Folgen - am schlimmsten hat es Chris und sKnie erwischt aber beide nehmen es locker 
- ich bin natürlich gegen das Abholen - wer 40 Kilometer boarden kann schafft auch noch 500 Meter zu Fuß - sie kommen schließlich nicht motzend, sondern vom Unfall erzählend um die Ecke und strahlen, als sie sehen, dass das Essen dampft - Silence darf zuerst, weil die Rinder- und Geflügelhunde zuerst ohne Schwein im Wasser schwimmen - erst als Silence nichts mehr möchte kommt der Rest ins Wasser und alle sind glücklich mit ihren heißen Hunden Trockenzwiebeln und Senf und/oder Ketchup - wir sitzen vor der Halle auf dem Boden im Kreis und es ist eine Freude zu sehen wie alle herunterfahren und zur Ruhe kommen - es läuft rund und stressfrei - danach pflegen alle ihre Beine mit Eis 
Übrigens hat Spielstraße die zweite Hälfte der Tour toll gemeistert und sich dem Tempo der Truppe angepasst - nicht einmal die sanitären Anlagen stören die Kinder - wir haben nur eine Toilette und die Duschen sind so lala - eine, die nicht mehr geht fotografiere ich - aber keine Angst, liebe Eltern - die anderen waren zwar kalt aber schön weiß und die Mädchen waren die ersten, die sich das kühle Nass nach einem heißen Tag über die geschundenen Körper rieseln ließen - apropos rieseln so en Rießlingschorle wär jetzt ach nit schlecht - aber ich trinke weiter meine 0/0er und die Kollegen genehmigen sich Radler oder Bierchen - das haben sie sich auch redlich verdient 
Mainz war ein Traum - vielen Dank Klaus - ohne dich gäbe es diese Oase nicht - Bingen ist sehr spartanisch und die (Tor)tour hierher hat alle viel Kraft gekostet - morgen wird’s einfacher - wir haben nur um die 20 km bevor dann die Etappen - morgen möchte ich die Kinder mit unserer Karte alleine suchen und fahren lassen - sie werden die Tourguides sein - sie bekommen eines unserer Handys um uns zu holen, wenn sie nicht mehr weiter wissen - weit weg werden wir nie sein 
Richtung Köln folgen von denen keine unter 42000 Meter ist - 
Deshalb ab in die Schlafsäcke um halb elf - 

Gute Nacht Tag 7

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