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Samstag, 18. August 2018

Long - longer - Longboard

Der Donnerstag und Freitag war auch bei unseren Straßencowboys aufregend. Sie erreichen ihr lang ersehntes Ziel und sind super happy! 
Hier ihr Bericht:

Guten Morgen Tag 11

Es war nicht anders zu erwarten bei dieser verschworenen Gemeinschaft - sie durften schlafen bis halb 8 - Frühstück und einrichten für die Tour wie immer - aber das Aufräumen und Saubermachen war so langsam und schlecht wie noch nie seit Speyer - vielleicht die Aufregung - natürlich haben sie entschieden die Monstertour zu fahren und laufen wie aufgeregte Hühner durch die Gegend - nach dem Brötchen holen um sieben muss ich nochmal mit dem Rad in die Stadt und 5 Rollen Tape und Kinesio in der Apotheke ordern - die meisten brauchen Stabilität in den Füßen und einige
das Kinesio für Rücken, Waden oder Hüfte - das dauert natürlich und die, die keine Verbände brauchen, sehen die Arbeit nicht - überall liegen Verpackungen, Plastik und Klamotten rum - aber heute ist es mir egal - sie sollen nervös sein - in diesem Fall geht hoffentlich nervös und konzentriert Hand in Hand - wir werden sehen - Ingo taucht auf und verfolgt die Arbeit der Krankenstation - und kündigt einen Feuerarlarm an - den bewältigen wir natürlich grandios - irgendwann gegen 10 Uhr ist alles wie immer tiptop und wir gehen in den Kreis - ich darf leider nicht mitfahren, weil ich die Formalitäten im BaseCamp regeln muss - meine tägliche Ansage dreht sich vor Allem um Sicherheit, Müdigkeit, schmerzenden Knochen und die vielen Kilometer, die vor Ihnen liegen - die Anspannung in mir ist heute besonders groß - noch ein bisschen mehr als sechzig Kilometer und wenn alles klappt, habe ich zum ersten mal alle ohne schwerwiegende Verletzung zum Dom gebracht - auf den Touren gab es zwar bisher nur einen Schlüsselbeinbruch - aber in der Freizeit ist halt jedes Jahr etwas passiert - dieses Jahr bisher noch nicht -hoffentlich bis zum Schluss 
Ingo drücken und feiern - Abfahrt - es war mal wieder ein reines Vergnügen in Remagen zu weilen - Menschen, die sich einfach verstehen und ohne viel Worte miteinander klar kommen - es kann so einfach sein - Bus und Kinder gehen auf die Reise an ihren Bestimmungsort - ich fahre gemütlich Flaschenpfand holen und danach nach Bonn, um einzuchecken - eigentlich ein Affäre von 60 Minuten - aber die Schranken vor dem Camp sind unten und es dauert geschlagene 20 Minuten bis sie wieder hochgehen - schnelles einchecken - Namensliste schreiben - Whatts App von Nele - sie sind noch 5 Kilometer vor der Rheinaue - was geht ab, fliegen die? - ich beende die Liste und haue mich in die verfluchten Schoner und den Helm - 20 Flaschen Wasser in den Rucksack und auf dem Board zu den Kindern an den Rhein - Nele fliegt mit ihrer schnellen Gruppe heran - Falamingo, sKnie, Nanni, Oregano - ich verwerfe spontan unser bisheriges Konzept, dass wir uns alle immer wieder versammeln und dann weiterfahren - die Turbos bekommen die Erlaubnis von Bonn bis wenige Kilometer vor dem Dom durchzuheizen - ich nehme es vorweg - sie waren fast zwei Stunden eher da als der Besenwagen mit Jessi und mir - in Bonn rollen derweil Jessi und der Mittelteil heran - Flaschen raus - die ersten Brötchen vernichten und wenig später kommt Chris mit den letzten Kindern an - Thymian, Hanni, die Fussballgöttin, the machine, die Hex und Chris fahren sofort weiter und versuchen Neles Gruppe zu erreichen - vergeblich - aber auch sie treffen eine Dreiviertelstunde am Treff ein - Jessi und ich fahren mit Devil, den beiden Fassschlubbern, der lebenden Hose, Nää, Silence unser Tempo und nehmen uns vor um halb fünf mit den anderen am Dom zu sein - es die Strecke ist noch weit, aber die Beläge sind zu 90% top und wir kommen sehr gut vorwärts - wir holen sogar Chris mit seiner Truppe ein und Devil mutiert vom Schaffschuhversteckler und arbeitsscheuen, faulen Strumpf zum Longboardfahrer - er schließt sich sofort der zweiten Gruppe an und zeigt, was er auf dem Board leisten kann - jetzt stellt sich die Frage warum ihm dieser Geistesblitz erst am letzten Tag gekommen ist - hat er uns verarscht oder eigentlich nur sich selbst - denk drüber nach mein Lieber - du kannst viel mehr als du den anderen zeigst - vielleicht kannst du das auch auf die Schule übertragen - der auf stumm geschaltete Nää fährt die ganze Zeit vor mir her und man sieht ihm an, dass er richtig leidet - aber heute kommt kein Gejammer - er fährt stoisch seinen Tritt und das bis zum Dom - er ist übrigens gestern unter dem Helm von einer Wespe gestochen worden und mag diese Tiere jetzt noch weniger leiden als vorher - die Fassschlubberin und ihrn Dorfkolleech quälen sich mit ihren wehen Füßen auf dem Board, nachdem sie das Fahrrad mit der lebenden Hose getauscht hat - die Hose ist heute schon wieder gestürzt und passt definitiv besser aufs Fahrrad - dort hat sie ja sowieso die meiste Zeit der Tour verbracht - Silence ist für mich einer der Megahelden der Tour - mein Wunsch öfter mit ihm ins Gespräch zu kommen ist nicht erfüllt worden - aber was er auf der Straße leistet ist absolut phänomenal - nie vorne - manchmal in der Mitte - meistens hinten - aber pushend wie der Motor eines Fährschiffes, auf dem Wir gestern waren - die laufen und laufen und laufen - Silence läuft auch nur ruhiger 
Wir treffen die anderen 7 Kilometer vor dem Dom - Wasserschlacht - wir beginnen den Rest gemeinsam - schnell zieht sich die Gruppe wieder auseinander - the machine hat schon seit zwei Stunden Motorschaden und quält sich nur noch - sein Fuß macht einfach nicht mehr was er will - aber zieht es durch - ein tolles, hilfsbereites einfach normales Kind - vor dem Dom versammeln sich wieder alle - die lebende Hose würde gerne auf dem Board vor den Dom fahren, obwohl sie ja eigentlich mit dem Rad verwachsen ist - ich nehme das Rad gebe ihr mein Board und fahre vor den Dom für das finale Video - bereit - sie rollen ein - die Helden in den gelben Shirts fahren vor das beeindruckende Gotteshaus und wenig später liegen sich alle in den Armen - es ist nicht so euphorisch wie in den letzten Jahren aber man sieht jedem einzelnen an, dass er oder sie froh ist, dass diese letzte Tour tatsächlich zu Ende ist und alle Knochen noch an der richtigen Stelle ist - Wasserschlacht Nummer zwei - ab in den Zug - halbe Stunde - Basis gefunden
Bei mir fehlt nun etwas - Zentner sind von meinen Schultern gepurzelt - noch liegt ein Sack Zement darauf, weil morgen noch der freie Tag in Köln ansteht und wer weiß, ob alle am Abend pünktlich am Treffpunkt erscheinen - aber die anderen 16 Säcke, einen für jedes Kind, die ich alle aus Angst vor einen Unfall 11 Tage mit mir rumgeschleppt habe, liegen vor dem Dom - dort können sie die Handwerker sicher für diverse Renovierungen gebrauchen - heute Abend wird gefeiert - mit Riesenpizzen und Bier - 0/0 natürlich - außer für die Großen - die dürfen mit uns ein Tannenzäpfle zischen - 
Danach freie Zeit - Bettruhe 23 Uhr - alles gut - um 20 Besuch aus Köln - Mitbringsel eine Flasche VdP vom Weingut Dr. Wehrheim - schöner kann ein Abend nicht zu Ende gehen - Danke Patenkind 

Gute Nacht Tag 11


Yippiiii, sie sind angekommen!! 


Guten Morgen Tag 12

Heute mal ein kurzer Text ohne Bilder 

Nach einem wunderschönen Abend mit Pizza und einer guten Flasche Wein, entspannten Gesprächen zwischen Jung und Alt ging es für alle sehr spät ins Bett - um 23 Uhr ist zwar Bettruhe, aber draußen kann man sich so lange unterhalten wie es einem beliebt, varausgesetzt man stört niemanden - das nahmen wir lange in Anspruch - die Kinder sind gestern gegen 0 Uhr in die gemachten Kojen - die Großen blieben ein bisschen länger und fuhren zum Schluss noch ein paar Runden auf dem Board durch die dunkle Halle um die Wohnwägen der anderen Gäste im Kreis - der beste Belag der ganzen Tour :) - keine Beschwerden - 
Bei mir war, trotz des großen Gewichtsverlust von gestern, um 6 Uhr wieder Schluss mit schlafen - auch Nanni war früh wach und tauchte schon um halb acht auf der Empore zum Frühstück auf - nach und nach trudelten alle Helden und Heldinnen ein und schon um 10 Uhr fuhr ein Teil mit mir ins Haribo Outlet, um den Zuckerhaushalt für die kommenden Wochen abzudecken - zum ersten Mal nicht alle - gegen 12 Uhr liefen wir zur Bahnstation und traten die letzte Reise der Tour nach Köln an, um den freien Tag zu genießen - nach morgendlichem Regen war das Wetter nun perfekt zum Flanieren und es ging in Grüppchen los - aus den ursprünglich geplanten 10 Euro Taschengeld wurden durch geschicktes Handeln an der Bahnbörse 25 Euro und die Rückfahrt der Kinder per 4er Tickets gesichert - festgelegt war nur der letzte Zeitpunkt für die Rückkehr ins Camp - 20 Uhr - so lange durften die Kinder alleine durch die Domstadt ziehen - wir vier gingen über den Domplatz ins Gassel Brauhaus und genehmigten uns ein Mittagessen - danach ging es auch für uns in die Innenstadt, die mir schon im letzten Jahr nicht besonders gut gefiel - daran hat sich nichts geändert - während die Studenten in Köln blieben fuhr ich gegen 18 Uhr zurück und bei meinem Eintreffen waren alle Kinder schon vor Ort - nach Besichtigung des Doms und diversen Fastfood-Ketten ist eine große Stadt halt auch schnell besichtigt - die Hexe hat sich in einem Shop mal kurz die Nägel machen lassen - wohl dem, der Menschen vollblubbern kann - gekauft hat sie natürlich nix - andere sind vor einem Clown geflüchtet, der ihnen Angst gemacht hat ;) - Flamingo und the machine waren dabei, wie sich daneben benehmende Jugendliche aus dem Dom geworfen wurden - der Teufel hat einem Obdachlosen seine Pfandflaschen geschenkt - das wars aber auch schon - ansonsten war es ein Tag zum Runterfahren - am Abend stellen wir fest, dass Flamingo klar der stärkste unserer Truppe ist - der muskelbepackte Oregano versuchte vergeblich einen Glasverschluss zu öffnen und scheiterte minutenlang - Flamingo übernahm die Angelegenheit und drehte auf, als sei es das einfachste der Welt - die dünnsten Arme des Camps scheinen immense Kraft zu haben - auf dem Außengelände wird seit heute Morgen bienenfleißig gearbeitet - das komplette Areal wird blickdicht gemacht und überall werden Stände, Kühlschränke und eine große Bühne aufgebaut - morgen Abend spielt die Gruppe „Gestört- aber geil“ - die Kinder wollen unbedingt noch einen Tag länger bleiben - ich nicht - ma douce m´attend - ich freue mich auf zu Hause - 
Jetzt sitzen wir alle draußen und warten auf die Studenten - Nele und Chris sind in den Brunnen vorm Dom gesprungen und kommen klitschnass an - jeder feiert halt anders - morgen im Zug werde ich die zwei Wochen nochmal durchgehen und einen Abschlussbericht in die Tastatur hacken - mal sehen was mir so alles durch die Gehirnwindungen fliegt
Und nun die Wunschessen der Kinder für morgen Abend:

De Fasschlubber - Döner macht schöner
Nää - Gyrosfleisch mit Pommes 
Quax - Pizza
Silence - Döner - wer hätte das gedacht :)
Devil - Flammkuchen 
Die Fußballgöttin - Yufka
Die lebende Hose - Lasagne 
SKnie - Wurstsalat mit Pommes 
Hanni - Schnitzel und Brokkoli von der Oma
The machine - Schnitzel mit Pommes
Flamingo - Subway
Thymian - eine Tafel Rumschokolade mit Kaviar
Oregano - denkt euch was aus
Die Hex - Asia Palas
Nanni - Spaghetti Bolognese 
Die Fassschlubberin - China Palast 

Gute Nacht Tag 12 

Wooow, sie haben es geschafft! Wir sind super stolz auf unsere Truppe! Jeder einzelne hat eine großartige Leistung gezeigt!

Viel Spaß beim Kochen, liebe Eltern :)

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