Ein mal wieder aufregender Bericht der Longboarder von gestern. Nach so vielen gefahrenen Kilometern beginnen so langsam die Qualen...
Guten Morgen Tag 10
Das mit dem Wecken um halb sechs war natürlich ein Fake - aber der Plan ging auf - um halb elf war Ruhe im Schlafabteil :) - so konnten wir uns draußen noch gemütlich über den kommenden Tag austauschen und eine Flasche Weißburgunder genießen - wir lagen gestern auch alle um kurz nach E in den Schlafsäcken, wo ich das Tagebuch vollendete und dann durch schlief bis mich am nächsten Morgen der Wecker um 6 Uhr erschreckte - zum ersten Mal
Das Brötchen holen gestaltete sich schwierig, weil kein Bäcker in der Umgebung war und die Großmärkte erst um halb acht öffneten - nach langer Fahrt hatte ich schließlich welche und kehrte zurück zur Gruppe, die schon fleißig gearbeitet hatte - Kaffee für die Erwachsenen - Frühstücken , Brötchen für die Fahrt und Bus laden - es flowt - aber zuerst Wasser in die Rucksäcke - Wasser ist aber aus - es reicht nur für 12 Kinder und ich muss nochmal in den Aldi - Flamingo fährt mit - einer seiner Schuhe ist getapet, weil er in seinem Pushschuh ein Loch in der Sohle hat - Busfahrerin Nele kann heute im Laufe des Tages neue kaufen - schnell zurück - Wasser verteilen - Bus laden - Abfahrt 8 Uhr 45 - die Wege durch die Städte sind immer ätzend - so auch heute - lange müssen wir uns durch das Industriegelände über wechselnde Beläge quälen und irgendwann rollen wir am Rhein - am Morgen haben die meisten gejammert und wollten in den Bus - die einzige, die durfte war die Fassschlubberin, deren Fuß mega dick ist und Pause braucht - sie ist bis hierhin sensationell geboardet und das ohne ein Murren (außer beim Wandern) - morgen will sie wieder auf dem Brett rollen - auf dem Fahrrad sitzt Oregano, der auch höllische Schmerzen im Fuß hat und Devil, der einfach zu wenig Biss zeigt und sich nicht quälen kann - morgen muss er.
Am Rhein rollt es eine Zeit lang ganz gut, aber so richtig flott sind wir nicht - ich bin mal wieder Besenwagen und fahre mit. Nää, der auch Fußleidender ist, dem Fasschlubber, der zum ersten mal quälend durch die Gegend schaut und der lebenden Hose, die zu wenig trainiert hat und mit ihrem Stil den anderen nicht hinterher kommt - der Rest schlägt sich tapfer, fährt voraus und wartet alle halbe Stunde - was den hinteren nichts bringt, weil sie mit wenig Pause weitermüssen, wenn der Zug wieder rollt - auf der Fahrt zum ersten Stop in Andernach nach 24 Kilometern überholen uns zwei Radfahrerfamilien, die wir schon mehrere Male gesichtet haben - eine aus Italien und eine aus Köln - die Kölner Mama bleibt kurz stehen - stellt die W-Fragen und wir erklären ihr unser Projekt - begeistert von der Idee fährt sie weiter und hofft auf ein Wiedersehen in den nächsten Tagen - wir erreichen Andernach nach zweieinhalb Stunden zusammen mit Nele und ihrer Beifahrerin - sie bringen den Pausensnack und die Kinder bekommen danach das versprochene Eis für mein Verwandern in Bingen - Flamingos Tape hält und die Schuhe, die Nele gebracht hat, lehnt er ab - erst morgen - der zweite Abschnitt beginnt mit wechselndem Gelände und gestaltet sich schleppend - wir fahren zwei Kilometer durch eine Siedlung mit Alptraumbelag und die lebende Hose stirbt langsam vor sich hin - bekommt mein Brett - ich nehme das Ihre und siehe da es geht flotter vorwärts - sie ist heute schon zweimal gefallen
Meine Kugellager werden ihr helfen - und sie haben geholfen - bis zum Schluss stabil gefahren - toll du Hose -
Alles in allem lief der zweite Streckenabschnitt dann sehr zufriedenstellend und wir erreichten unser Ziel Remagen um halb vier - Nää geht mir seit Beginn der Tour unglaublich auf den Sack, weil er nichts mitbekommt und alles nachfragt oder mehrfach gesagt bekommen muss - im Laufe des Tages erkläre ich ihm, dass es mir reicht - ich stelle ihn nun 24 Stunden auf stumm, rede nicht mehr mit ihm und beantworte keine Fragen mehr - für mich fehlt er einfach einen Tag - ich habe so viel investiert und nichts erreicht - es reicht.
In Remagen werden wir von meinem Freund Ingo begrüßt - eine Viertelstunde später fahren wir zum Rhein und die Kinder erleben das geilste Freizeithighlight aller meiner bisherigen Touren - sie dürfen zu jeweils 6 Kindern auf ein Schnellboot der Feuerwehr über den Rhein heizen - mit Schwimmwesten bewaffnet besteigen sie das Boot und fahren jeweils 20 Minuten Rheinauf und -ab - Benny, der Hausmeisterkollege fährt schnelle Geraden und enge Kurven
- jedes Kind darf ans Steuer und ein paar Minuten alles mit dem Boot ausprobieren - natürlich auch wir Erwachsenen.
die Wartenden sind auf einer Fähre der Feuerwehr und dürfen ins Führerhaus und dort mit Fernglas die anderen beobachten und ins laute Mikrofon sprechen - am Ende bekomme ich von Ingo mit Jessi noch eine Sonderfahrt mit weniger Personen und jetzt, mit weniger Gewicht zeigt das Boot fast doppelte Geschwindigkeit - mega geil - wir fahren nach Hause und ich gehe noch ein letztes Mal mit Chris fürs Frühstück einkaufen - einige Kinder gehen noch ins benachbarte Freibad - andere zum Duschen - der Rest pennt oder geht zum Pennymarkt und kauft Süßes - eigentlich war heute Schnitzel mit Pommes und Salat geplant, aber auch hier macht mir Ingo einen positiven Strich durch die Rechnung - er hat vom Mittagessen der Schule 40 Putenschnitzel und Tomatensauce für uns einbehalten bevor es entsorgt wird - wir müssen nur noch die Pommes und den Salat kaufen und haben ein komplettes Abendessen - nochmal geil - Danke für alles - du hast einen harten Tag phantastisch ausklingen lassen Ingo - Danke
Die Fasschlubberin hat Küchendienst und wir Erwachsene gehen zu Ingo auf ein Bierchen - als wir zurückkommen haben die Kinder unsere Klamotten Schlafsäcke und Isomatten versteckt und die Jagd danach beginnt - nach einer Stunde haben alle Alles gefunden und wir begeben uns zur Ruhe.






Staunen und Dank begleiten uns beim Lesen der Zeilen ... Dank schon einmal für den unglaublichen Einsatz und die wertvollsten Erfahrungen für die kids. Gruß von den Kräuter-Eltern
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