Auch bei unseren Longboardern war Tag 4 aufregend! Gerade erreichte uns ihr ausführlicher Bericht von gestern...
"Tobi kommt nicht mehr - kacke
und wir kommen mit dem Zug samstags um 16 Uhr 21 am Hbf in Landau an liebe Eltern - weitersagen bitte!
Die Nacht begann viel früher als erwartet - als Lehrer ist man es gewohnt, dass im Landschulheim jede einzelne Nacht zum Marathonlauf wird - wird sie bei der Herausforderung auch - aber regelmäßig nur an den ersten beiden Tagen, weil alles neu ist und an dem Tag an dem ein Ruhetag folgt - ansonsten lernt die Gruppe wie unsere moderne Technik, die uns auf Handy, IPad und PC Kaufangebote anzeigt über die wir in den letzten Tagen beim Frühstück geredet haben und nicht mal gegoogelt - so kacke ist die Welt inzwischen - mir isses egal ich hab nix zu verberche - trotzdem isses en Skandal - auf alle Fälle haben sie sich ihren notwendigen Schlaf geholt und heute morgen sagte Nanni, dass sie müder ist als nach den Nächten zuvor - nach kurzer Erklärung gleich kapiert - Nanni halt - Hallen- und Toilettenputznummer klappt - die gestern Abend angesprochene Hilfekette wird sofort umgesetzt - Hanni und Nanni helfen ohne gebeten zu werden - morgen mehr davon bitte - nur einer hat was vergessen - aber dazu später mehr - unser Dosenöffner streikt und so drohen die Schinken- und Bratwurstinhalte für den Brotbelag zu überleben - da kommt der Hausmeister und bietet Hilfe an - kaum sind die Dosen auf greifen die Wespen ins Frühstücksgeschehen ein - Gott sei Dank habe ich, dank unserer kleinen Hexe Lavendelöl gekauft und nachdem der Duft ein wenig verströmt ist machen sie sich tatsächlich zu 90% vom Acker - wir haben uns Zeit genommen und sind trotzdem flott durch mit Allem - der betreuende Lehrer holt vorbildlich boardend, ohne Helm und Schützer, Kaffee aus dem Sekretariat und während auch alle Betreuer ihre Wegzehrung zurechtschnipseln und ihr Müsli essen beginnen die Kinder schon mit dem Rest der Säuberung und dem Beladen des Busses - irgendwann ist alles verladen und die Schoner und Helme werden angelegt - „Flamingo geh nochmal in den Vorraum und schau nach ob noch was rumliegt“ sage ich und fahre in voller Montur :) die Tassen und die Kanne die zweihundert Meter zurück zur hilfsbereiten und höflichen Sekretärin, die mir noch kurz beim Ambestenausderstadtfinden hilft - zurück bei der Truppe - „Flamingo alles sauber?“ - „Ja, ich hab noch kurz gekehrt“ - „Super“ - ich möchte, dass eines der Kinder die heutige Ansprache vor der Tour übernimmt - endlos lange Sekunden verrinnen und dann endlich sagt doch keiner was - das erwarten sie alle von mir und von sonst niemand - und dann bekommen sie es auch - wie jeden Tag -
Ich Abfahrt mit dem Bus - große Tour - Mainz anfahren - Bingen anfahren - zurück nach Oppenheim- dann schnell aufs Board und den Kindern entgegen - so ist der Plan - dann komme ich heute auch auf 30 Kilometer auf dem Brett - hab mega Bock - aber wie es halt so is mit Plänen - in Oppenheim alles top - Georg gibt mir den Schlüssel und erklärt kurz wie es abends läuft - ab nach Mainz - Klaus stressfrei und entspannt wie immer - ein kurzer Fussballtalk und dann drängle ich, weil ich noch nach Bingen muss und aufs Brett will - 14 Uhr hab ich angesagt - in Bingen ist Schulschluss der Grundschule und Verkehrschaos - es dauert e bissel awwer s geht - zurück nach Oppenheim - zwischendurch die Nachricht, das mein Junior jetzt in den OP geschoben wird - kleiner Allerweltseingriff - wird schon - Ankunft Oppenheim - Schulschluss an der IGS - 10 Busse 20 Autos versperren mir den Weg zum Hof - den Weg aufs Board - ich könnte den Magen über die Speiseröhre ins Freie entleeren - odder wi hääßt des ? -
Es dauert 15 Minuten dann in die Schoner und unter den Helm und ab - aber es sind nur noch 10 Kilometer - ich fahre los mit 20 Flaschen Wasser im Rucksack und bin nach einem Kilometer klitschnass - den gleichen Kilometer muss ich nochmal zurück weil einer, der langsam spricht noch was will - danach wieder auf die Strasse - lohnt sich das noch - Anruf von zu Hause - Versicherungsschrott - wieder Zeit weg - ich fahre ihnen einfach entgegen und hoffe, dass es sich lohnt - der Himmel wird dunkler und dunkler - aus dem Nichts Windstöße, die mich dazu bringen das Brett zu verlassen - wo sind die denn? - ich auf dem Rheinradweg - die Truppe hat leider nen anderen gewählt - zurück - irgendwann 500 Meter vor der Schule treffen wir uns - der Himmel kotzt sich aus - es schüttet alles was es in den letzten Wochen nicht geschüttet hat - ich rolle mit Silence als letzter auf den Hof - unters Dach - wozu? - wir sind doch eh klatschnass und gleich gehen wir duschen, denn die Halle ist für uns geblockt - also Shirt aus und tanzen im warmen Sommerregen - einige folgen und machen Handstände - de Fasschlubber will nit krank werre un zittert liewer nass unterm Dach - dann donnert es - wir ziehen uns alle schnell in die Duschen zurück und hängen die nassen Klamotten auf - das war bis hierhin der Tag aus meiner Sicht -
die beiden jüngeren Generationen durften diesen schönen drückenden Tag auf ihren Longboards genießen und das haben sie auch - bis zu diesem nassen denkwürdigem Ende
Auf der Strasse von der Schule bis zum Rhein gab es eine kleine, ungeplante Stadtrundfahrt, die etwas länger dauerte als geplant - Hanni stuntet einen Sturz in Superheldenmanier zurück auf ihre Beine ohne sich dabei auch nur den Hauch eines Kratzers zu holen - Bewegungstalent -Silence macht Bekanntschaft mit einem Busch - auch ohne schlimme Folgen - Quax, die Göttin des runden Leders und die Hose, die lebt, radeln und boarden im Wechsel und ziehen einige ihrer neuen Freunde Richtung Oppenheim - die Hex und Nanni lösen zusammen mit Oregano the machine als Maschine ab - Hanni und die Fasschlubberin fahren mit the machine und dem Fassschlubber im Mittelfeld - auch Thymian chillt da so vor sich hin - Silence macht sein Ding - Nää und the Devil lassen sich häufig vom Fahrrad schleppen und ziehen damit den Unmut der Kinder auf sich, weil sie es beide nicht brauchen - Nele sagt, dass sie das abends klärt - zusammen mit Jessi und Chris bringt sie alle Kinder safe bis zu Einsetzen des Regens zurück - dann wählen sie nahe der Schule und in bekanntem Revier unterschiedliche Wege - trotzdem werden alle nass und tanzen schließlich unter donnerndem Applaus des Himmels in die Duschen - ich bin heute auch mal früh - hole mein Handy aus der Tasche und sehe einen verpassten Anruf aus Worms - Mailbox - „Hallo Marcus hier ist Krüger ich bitte um dringenden Rückruf“ - so richtig geschmeidig hat sich das nicht angehört - bevor ich zurückrufe frage ich schnell alle Kinder, ob sie was angestellt haben - keiner - logisch - sie wollen ja noch Köln - also rufe ich zurück und erfahre, dass Maru mein IPad, mit dem immer Musik gehört wird bei seinem Vorraumcheck entweder übersehen (kann ja mal passieren) oder rausgekehrt hat - nochmal in den Bus - Hanni fährt mit - dadurch wird es kurzweilig obwohl es ewig dauert weil mega viel Verkehr ist - mit ihr zu reden lenkt ab von den Sprachnachrichten meiner Frau, die berichtet dass Felix erst nach 5 Stunden wieder in seinem Zimmer war - von wegen Routineeingriff - wir kaufen noch Spaghetti und Tomaten und fahren zurück in den Hof - bauen unseren Herd auf - und schon eineinhalb Stunden später kocht das Wasser - der aufgekommene Wind macht das Unternehmen Spaghetti mit Tomatensoße zu einem Großereignis mit mehrmaligem Standortwechsel - beim Wasserlassen verbrühen mir die italienischen Teigschlangen den kleinen Finger und bald essen alle und ich kühle meinen Finger - bringt aber nix - es brennt jetzt immer noch wie die Hölle obwohl schon 22 Uhr ist - in der Halle gehen die Lichter von alleine aus - die Kinder kommen wieder zu mir raus - Geschirr spülen durften Nää und der Teufel - habt ihr euch sicher oben schon gedacht oder? - für ein selten dämliches Warum handelte sich Nää blitzschnell einen weiteren Einsatz an der Spüle in den nächsten Tagen ein -
Während ich schreibe haben die Kinder alle Freiheiten genutzt Halle Vorraum Kicken Karten Süßigkeiten Klönen - von allem was dabei - es ist wie jedes Jahr - jedesmal meine Sorge es könnte nix werden - jedesmal schwierige Anfangsschnuppertage und ein hartes Ringen auf der Straße - jedes Mal ein dritter Tag, der die Kinder sich aufeinander zubewegen lässt - ob es die Pizza ist? - nein, es sind die Kinder selbst - heiß drauf neue Türchen aufzumachen wie am Weihnachtskalender - und zu schauen was sich dahinter verbirgt - und zu sehen, dass Hülle mancher Mitmenschen anders ist als der Inhalt - auf alle Fälle kommen wir jetzt langsam dahin wo ich mit allen anderen Kindern in den letzten Jahren auch war - wisst ihrs noch - wie heißt er, in den wir uns jetzt langsam hineingleiten werden?- der uns die gesamte zweite Woche begleiten wird und erst am Dom in Kölle endet? - ja - ihr wisst es - es ist ..."
Ein paar mega coole Gopro Bilder haben wir auch für euch :)
Was für eine Truppe!





Da schwappen beim Lesen sämtliche Emotionen ´rüber. Wie live dabei. Viel Spaß weiterhin!
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